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Bücher über Musik

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Bücher über Musik sind natürlich genauso spannend wie Kochbücher: Bei dem einen hört Du nichts. Beim anderen riechst und schmeckst Du nichts. Eigentlich also zum Scheitern verurteilt. Aber dann gibt es da natürlich verschiedene Ansätze, warum es doch funktioniert. Noten zum Beispiel. Da hörst Du nichts. Kannst aber trotzdem was  lernen. Manchmal lernt man was über die Musiker*innen. Deren Haltung. Den Kontext. Also vielleicht doch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und: Einige Musiker*innen haben ganz überraschende Wege gefunden, über Musik zu schreiben. Andere nicht. Was war ich von der Bruce Springsteen-Autobiographie enttäuscht. Andere schreiben über sich und ihre Musik – ohne sich anscheinend im Klaren darüber zu sein, was sie da gerade preisgeben. Bestes Beispiel, aber nicht im Bild, weil nur ausgeliehen, „Miles Davis – die Autobiographie“. Ein Offenbarungseid in Sachen „Drogen“. Äußert bizarr zu lesen: Man bekommt den Eindruck, ein musikalisches Genie hat einen ausgeprägten, „blinden Fleck“ in seinem Blick auf sich und die Welt. Das ich diese Lektüre nicht bereue, mag daran liegen, dass ich es mit einem Mojito in der Hand in Kuba verschlungen habe. Und im vorangegangenen Satz kann man schon mindestens zwei meiner eigenen blinden Flecke entdecken, wenn man mich etwas besser kennt.

Manche schreiben drauflos. Meistens chronologisch. Nach der zwanzigsten Biographie, die meist mit dem Elternhaus beginnt, war ich schon von diesem Ansatz extrem genervt. Schön, wenn manche Autor*innen sich Mühe geben, dieses Muster zu durchbrechen oder aufzulockern. Das „Beastie Boys Buch“ zuletzt wirklich erfrischend! Unbeschreiblich – oder würde hier zumindest den Rahmen sprengen. Sollte Dir das Buch irgendwo über den Weg kaufen: Blättere es durch und lasse deine Augen über die 571 Seiten schweifen – Du wirst sofort sehen, dass dieses Buch verdammt „bunt“ ist! Anderes Beispiel: Die Sachen von Glenn Gould. Glenn Gould interviewt Glenn Gould über – Glenn Gould. Da wird schnell klar: Der Typ hat sich ein paar Gedanken gemacht, was das Reden und Schreiben über Musik leisten kann – und was nicht.

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Manchmal geht es eigentlich weniger um Musik – sondern um einen Lifestyle: „Life“ von Keith Richards. Manchmal um das Mindset beim Musizieren, Produzieren und Mixen. Gelegentlich um sehr spezielle Aspekte: „klauen“, „Sampeln“ oder „Wie gestalte ich einen Schluß?“. „Mixing with you mind“ hat mir einige Augen geöffnet. Gibt es leider nur noch antiquarisch. Andere Bücher empfand ich als totale Flops. Oder sie waren für mich zum Zeitpunkt des Lesens nicht relevant. Zu spät oder zu früh. Aber grundsätzlich sind zwei von drei Büchern für mich durchaus hilfreich. Keine schlechte Quote! Das liegt aber auch daran, dass ich viele Bücher vor allem deswegen lese, weil sie mir von guten Freunden und Bekannten empfohlen wurden. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bedanken bei Ray, Paule, Gavin, Marleen und Marc – weil ich von ihnen so regelmäßig mit neuem Lesestoff versorgt werde.

Sorry, Erik, deine Buchtipps sind grauenhaft!

 

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