Kategorien
Allgemein

Mein Arbeitsplatz/Heimstudio

Schon vor Corona habe ich viel zu Hause gearbeitet. Mein externes Studio habe ich zwar noch, war aber seit Monaten nicht mehr dort. Denn seit März 2020 arbeite ich nur noch von zu Hause aus. Und das führte dazu, dass ich in den letzten Wochen viele kleine Veränderungen vorgenommen habe, um mir meinen Arbeitsplatz so…“schön“ wäre hier vielleicht das falsche Wort…“ergonomisch“ wie möglich zu gestalten. Aber für meine Arbeitsweise ist es inzwischen ziemlich ideal! Vielleicht kann ich hier einige Tipps und Anregungen geben, die für Dich interessant sein könnten.

Wenn man viele Jahre Musik macht, dann sammelt sich so einiges an Zeug an. Kistenweise. Es dauert bei mir immer etwas, bis ich weiß, ob ich ein Gerät wirklich regelmäßig einsetze und deswegen aufgebaut lasse – oder ob ich es nur bei Bedarf hervorhole. Denn theoretisch könnte ich zwar noch viel mehr Zeug aufgebaut herumstehen haben – was ich früher oft gemacht habe – aber ich habe gemerkt, dass ich effektiver und kreativer bin, wenn nicht alles voll steht. Also habe ich unter meinem Arbeitstisch und in anderen Räumen mehrere Kubikmeter Equipment verstaut, dass sich bei Bedarf schnell hervorholen lässt.

Wenn Du mich als 14-Jährigen gefragt hättest, wie ich mir „mein Aufnahmestudio“ vorstelle, dann wäre meine Antwort vermutlich gewesen: Ein 8-Spur-Aufnahmegerät, ein paar unterschiedliche Gitarren(-verstärker) und Mikrophone, sowie ein paar externe Effekte für Hall und Echo. Wer konnte damals ahnen, was sich in diesem Bereich bis 2020 alles ändern würde?

Heute hätte mein ideales Studio einen karibischen Strand vor der Tür, jeder Raum eine perfekte Akustik und im Nebenzimmer stünde ein Billardtisch. Ein Lakai würde sich um die Daten-Backups und Software-Updates kümmern. Aber in der Realität muss man natürlich Kompromisse machen, daher sieht mein Heimarbeitsplatz aktuell so aus:

Arbeitsplatz Kopie

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken!)

  1. Mein Computer – der etwas mehr als 8 Spuren aufnehmen kann…
  2. Eine Gitarre muss immer in der Nähe sein – schon allein, um die Tonhöhe einer Kick zu ermitteln. Kann man aber auch zum Musik machen verwenden!
  3. Eine Couch mit Kissen und Decke – ist vor allem zum Hören wichtig.
  4. Monitore (Mackie MR824) – nicht im Bild sind 3 weitere Monitorpaare, darunter z.B. Yamaha NS-10, die mir mein Freund Haroon überlassen hat, weil er meinen Sound früher so Kacke fand. Seit ich ständig die Monitore wechsele, ist es deutlich besser geworden…denke ich.
  5. Meine letzte Errungenschaft: Eine Bluetooth-Tastatur. Macht für mich einen riesigen Unterschied beim Arbeiten, im Gegensatz zum Laptop-Tippen. Hätte ich nicht gedacht! Schnell mal ein paar Zentimeter nach links oder rechts geschoben – und schon kann ich ohne Verrenkungen meine Shortcuts abfeuern.
  6. Der letzte Kauf vor dem Corona-Lockdown: Mein Löffler-Bürostuhl. Die Armlehnen habe ich abgeschraubt, da sie beim Gitarre-Spielen stören würden. Mein vorheriger Stuhl hatte nicht einmal Rollen und war nicht verstellbar. Rätselhaft, wie ich es darauf so lange ausgehalten habe…
  7. Der zweite Monitor ist nicht nur für Ableton Live super (für Arrangement und Session jeweils auf einem Bildschirm): Besonders bei Webinaren sind oft mehrere Programme geöffnet.
  8. Ein Neumann TLM 102 – Mikrophon
  9. Ein weiteres Neumann TLM 102 – Mikrophon – und ich kann in Stereo aufnehmen! Beide Mikros stehen auf Tisch-Stativen. Auch das war eine gute Entscheidung, denn seitdem stehen nicht mehr überall Mikroständer rum. Was das allein für das Staubsaugen im Zimmer bedeutet!
  10. Eine Lava-Lampe für einen entspannten Vibe
  11. Mein Audiointerface für zu Hause: „Motu 1248“. 4 Mikros und 4 Line-Eingänge sind dort dauerhaft verkabelt. Ich muss in „Live“ dann nur den gewünschten Input auswählen und los geht’s! Denn wenn ich erst Kabel stecken muss, ist die Inspiration oft schon wieder vorbei. Aber für „außer Haus“ schleppe ich dann doch lieber das „RME Babyface Pro“ mit.
  12. Der Kemper-Amp ersetzt diverse Gitarrenverstärker und -Effekte.
  13. Die Fernsteuerung für den Kemper Amp. Mit zwei zusätzlichen Expression-Pedalen, um z.B. den Sound zu „morphen“.
  14. Und wenn es doch mal mehr braucht: Diverse Gitarren-Effektgeräte und Fuß-MIDI-Controller
  15. „Push“ kann so ziemlich jede Funktion in „Ableton Live“ steuern – und zum Einspielen von Melodien, Akkorden und Beats genutzt werden. Das Teil steht auf einem „Bräda“ – das ist ein Laptop-Ständer von IKEA. Dadurch steht Push angenehm angeschrägt und das Display ist viel besser zu erkennen.
  16.  Akai Apc20 – mit dem ich vor allem Lautstärken bequem steuern kann. Den großen Bruder („Apc 40“) habe ich zwar auch, aber die zusätzlichen Funktionen benutze ich eigentlich nie, da ich ja auch Push hier stehen habe. Daher das platzsparende Modell…
  17. Und wenn es doch mal schwarze und weiße Tasten sein sollen…
  18. Espresso. Hilft immer. Für alles.
  19. Irgendwo steht immer noch ein Gitarrenkoffer rum.
  20. Kabel. Ein Auswahl mit allen gängigen Verbindungen. An den Rollwagen habe ich sechs Kleiderhaken geschraubt. Jeder Haken hat ein Thema: USB, Klinke, MIDI, XLR, Strom,…
  21. Der Rollwagen bietet viel Stauraum und kann jederzeit vollständig unter dem Schreibtisch verschwinden. Hab mir dafür einfach MDF-Platten zusägen lassen und die Fächergrößen genau auf meine Cases abgestimmt.
  22. Licht für meine Webinare und Video-Aufzeichnungen
  23. Und damit nicht eine Hälfte meines Gesichts dunkel bleibt: Noch mehr Licht!
  24. Eine Kamera auf einem Tisch-Stativ. Und dank 4k ist jede Festplatte ruck-zuck voll.
  25. „Not my circus – not my monkeys“