Another new world

Ich nehme Dich mit auf eine Reise. Auf mehrere Reisen. Denn in den letzten Tagen bin ich weit gereist.

Es begann mit einem Lied auf meinem iPhone:

Und ich war zutiefst gerührt davon und spürte, dass sich dahinter eine Geschichte verbirgt. Daraufhin machte ich mich auf die Suche nach dem Text. Wie sich herausstellen sollte, handelt das Lied von einer Reise:

 

„The leading light of the age all wondered amongst
Themselves what I would do next
After all that I’d found in my travels around
The world was there anything else left?
„Gentlemen“, I said, „I’ve studied the maps“
„And if what I’m thinking is right“
„There’s another new world at the top of the world“
„For whoever can break through the ice“
I looked round the room in that way I once had
And I saw that they wanted belief
So I said „All I’ve got are my guts and my God“
Then I paused, „and the Annabelle Lee“
Oh the Annabelle Lee, I saw their eyes shine
The most beautiful ship in the sea
My Nina, My Pinta, My Santa Maria
My beautiful Annabelle Lee
 
That spring we set sail as the crowd waved from shore
And on board the crew waved their hats
But I never had family just the Annabelle Lee
So I didn’t have cause to look back
I just set the course north and I studied the charts
And toward dark I drifted toward sleep
And I dreamed of the fine deep harbor I’d find
Past the ice for my Annabelle Lee
  
After that it got colder the world got quiet
It was never quite day or quite night
And the sea turned the color of sky turned the color
Of sea turned the color of ice
‚Til at last all around us was fastness
One vast glassy desert of arsenic white
And the waves that once lifted us
Sifted instead into drifts against Annabelle’s sides
The crew gathered closer at first for the comfort
But each morning would bring a new set
Of the tracks in the snow leading over the edge
Of the world ‚til I was the only one left
 
After that it gets cloudy but it feels like I lay there
For days maybe for months
But Annabelle held me the two of us happy
Just to think back on all we had done
We talked of the other worlds we’d discover
As she gave up her body to me
And as I chopped up her mainsail for timber
I told her of all that we still had to see
As the frost turned her moorings to nine-tail
And the wind lashed her sides in the cold
I burned her to keep me alive every night
In the lover’s embrace of her hold
  
I won’t call it rescue what brought me here back to
The old world to drink and decline
And to pretend that the search for another new world
Was well-worth the burning of mine
But sometimes at night in my dreams comes the singing
Of some known tropical bird
And I smile in my sleep thinking Annabelle Lee
Has finally made it to another new world“
  
Wenig später entdeckte ich eine beeindruckende Live-Version:
  
https://www.youtube.com/watch?v=87OXw7r44zQ
Allerdings war das Stück nicht, wie ich zunächst dachte, von den „Punch Brother“, sondern von Josh Ritter. Eine erste Recherche führte mich hierher:
  
Seine Studio-Version kreuzte meinen Weg erst danach:
  
Und am Ende, zur Krönung, fand ich dann dieses Video:
  
Was für eine Reise…

Mein Arbeitsplatz/Heimstudio

Schon vor Corona habe ich viel zu Hause gearbeitet. Mein externes Studio habe ich zwar noch, war aber seit Monaten nicht mehr dort. Denn seit März 2020 arbeite ich nur noch von zu Hause aus. Und das führte dazu, dass ich in den letzten Wochen viele kleine Veränderungen vorgenommen habe, um mir meinen Arbeitsplatz so…“schön“ wäre hier vielleicht das falsche Wort…“ergonomisch“ wie möglich zu gestalten. Aber für meine Arbeitsweise ist es inzwischen ziemlich ideal! Vielleicht kann ich hier einige Tipps und Anregungen geben, die für Dich interessant sein könnten.

Wenn man viele Jahre Musik macht, dann sammelt sich so einiges an Zeug an. Kistenweise. Es dauert bei mir immer etwas, bis ich weiß, ob ich ein Gerät wirklich regelmäßig einsetze und deswegen aufgebaut lasse – oder ob ich es nur bei Bedarf hervorhole. Denn theoretisch könnte ich zwar noch viel mehr Zeug aufgebaut herumstehen haben – was ich früher oft gemacht habe – aber ich habe gemerkt, dass ich effektiver und kreativer bin, wenn nicht alles voll steht. Also habe ich unter meinem Arbeitstisch und in anderen Räumen mehrere Kubikmeter Equipment verstaut, dass sich bei Bedarf schnell hervorholen lässt.

Wenn Du mich als 14-Jährigen gefragt hättest, wie ich mir „mein Aufnahmestudio“ vorstelle, dann wäre meine Antwort vermutlich gewesen: Ein 8-Spur-Aufnahmegerät, ein paar unterschiedliche Gitarren(-verstärker) und Mikrophone, sowie ein paar externe Effekte für Hall und Echo. Wer konnte damals ahnen, was sich in diesem Bereich bis 2020 alles ändern würde?

Heute hätte mein ideales Studio einen karibischen Strand vor der Tür, jeder Raum eine perfekte Akustik und im Nebenzimmer stünde ein Billardtisch. Ein Lakai würde sich um die Daten-Backups und Software-Updates kümmern. Aber in der Realität muss man natürlich Kompromisse machen, daher sieht mein Heimarbeitsplatz aktuell so aus:

Arbeitsplatz Kopie

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken!)

  1. Mein Computer – der etwas mehr als 8 Spuren aufnehmen kann…
  2. Eine Gitarre muss immer in der Nähe sein – schon allein, um die Tonhöhe einer Kick zu ermitteln. Kann man aber auch zum Musik machen verwenden!
  3. Eine Couch mit Kissen und Decke – ist vor allem zum Hören wichtig.
  4. Monitore (Mackie MR824) – nicht im Bild sind 3 weitere Monitorpaare, darunter z.B. Yamaha NS-10, die mir mein Freund Haroon überlassen hat, weil er meinen Sound früher so Kacke fand. Seit ich ständig die Monitore wechsele, ist es deutlich besser geworden…denke ich.
  5. Meine letzte Errungenschaft: Eine Bluetooth-Tastatur. Macht für mich einen riesigen Unterschied beim Arbeiten, im Gegensatz zum Laptop-Tippen. Hätte ich nicht gedacht! Schnell mal ein paar Zentimeter nach links oder rechts geschoben – und schon kann ich ohne Verrenkungen meine Shortcuts abfeuern.
  6. Der letzte Kauf vor dem Corona-Lockdown: Mein Löffler-Bürostuhl. Die Armlehnen habe ich abgeschraubt, da sie beim Gitarre-Spielen stören würden. Mein vorheriger Stuhl hatte nicht einmal Rollen und war nicht verstellbar. Rätselhaft, wie ich es darauf so lange ausgehalten habe…
  7. Der zweite Monitor ist nicht nur für Ableton Live super (für Arrangement und Session jeweils auf einem Bildschirm): Besonders bei Webinaren sind oft mehrere Programme geöffnet.
  8. Ein Neumann TLM 102 – Mikrophon
  9. Ein weiteres Neumann TLM 102 – Mikrophon – und ich kann in Stereo aufnehmen! Beide Mikros stehen auf Tisch-Stativen. Auch das war eine gute Entscheidung, denn seitdem stehen nicht mehr überall Mikroständer rum. Was das allein für das Staubsaugen im Zimmer bedeutet!
  10. Eine Lava-Lampe für einen entspannten Vibe
  11. Mein Audiointerface für zu Hause: „Motu 1248“. 4 Mikros und 4 Line-Eingänge sind dort dauerhaft verkabelt. Ich muss in „Live“ dann nur den gewünschten Input auswählen und los geht’s! Denn wenn ich erst Kabel stecken muss, ist die Inspiration oft schon wieder vorbei. Aber für „außer Haus“ schleppe ich dann doch lieber das „RME Babyface Pro“ mit.
  12. Der Kemper-Amp ersetzt diverse Gitarrenverstärker und -Effekte.
  13. Die Fernsteuerung für den Kemper Amp. Mit zwei zusätzlichen Expression-Pedalen, um z.B. den Sound zu „morphen“.
  14. Und wenn es doch mal mehr braucht: Diverse Gitarren-Effektgeräte und Fuß-MIDI-Controller
  15. „Push“ kann so ziemlich jede Funktion in „Ableton Live“ steuern – und zum Einspielen von Melodien, Akkorden und Beats genutzt werden. Das Teil steht auf einem „Bräda“ – das ist ein Laptop-Ständer von IKEA. Dadurch steht Push angenehm angeschrägt und das Display ist viel besser zu erkennen.
  16.  Akai Apc20 – mit dem ich vor allem Lautstärken bequem steuern kann. Den großen Bruder („Apc 40“) habe ich zwar auch, aber die zusätzlichen Funktionen benutze ich eigentlich nie, da ich ja auch Push hier stehen habe. Daher das platzsparende Modell…
  17. Und wenn es doch mal schwarze und weiße Tasten sein sollen…
  18. Espresso. Hilft immer. Für alles.
  19. Irgendwo steht immer noch ein Gitarrenkoffer rum.
  20. Kabel. Ein Auswahl mit allen gängigen Verbindungen. An den Rollwagen habe ich sechs Kleiderhaken geschraubt. Jeder Haken hat ein Thema: USB, Klinke, MIDI, XLR, Strom,…
  21. Der Rollwagen bietet viel Stauraum und kann jederzeit vollständig unter dem Schreibtisch verschwinden. Hab mir dafür einfach MDF-Platten zusägen lassen und die Fächergrößen genau auf meine Cases abgestimmt.
  22. Licht für meine Webinare und Video-Aufzeichnungen
  23. Und damit nicht eine Hälfte meines Gesichts dunkel bleibt: Noch mehr Licht!
  24. Eine Kamera auf einem Tisch-Stativ. Und dank 4k ist jede Festplatte ruck-zuck voll.
  25. „Not my circus – not my monkeys“

 

Musik produzieren trotz Sehbehinderung?

Auf diese Geschichte bin ich besonders stolz:

Einer meiner Schüler wünschte meine Unterstützung, da er durch eine Krankheit sein Augenlicht verloren hat. Trotzdem möchte er weiter Musik machen und gemeinsam haben wir ein Setup entwickelt, mit dem das möglich ist. Das bedeutete: Viele Controller mussten angeschafft und belegt werden, bei denen man die eingestellten Werte nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann. Dafür optimale Lösungen zu finden, war für mich eine echte Herausforderung – und nun ist sein erstes Album fertig und veröffentlicht!

Aber auch ohne diese Geschichte würde ich Euch das Album an´s Herz legen, denn es sind 11 spannende Tracks. Elektronische Musikwelten mit Tiefgang, Atmosphäre und Reibungen. Auf sowas stehe ich ja persönlich sehr.

Also: Anhören!

https://open.spotify.com/album/1T3qxQykYMnrnULzS8jAbj

Schule der magischen Musik – Staffel #6

5 Kopie

Im August 2020 startete die 6. Staffel meiner „Schule der magischen Musik“. Und

endete im November 2020. Wenn Du hier nun weiterliest, bekommst Du trotzdem eine Idee davon, was Du vielleicht verpasst hast…

Hier findest Du alle Informationen: Die Themen des Kurses, Ablauf, Termine, Preise und alles rund um die Anmeldung. Wenn Du alles aufmerksam gelesen hast, sollten bereits viele Fragen beantwortet sein. Wenn nicht: Schreib mir gerne eine Mail!

Bei dieser Online-Schulung erhalten maximal 12 Personen über einen Zeitraum von 3 Monaten regelmäßigen Unterricht. Im Zentrum der Schulung steht dann das Mixing – mit einem deiner Tracks. Dafür zeige ich Dir natürlich zuerst alle „Tools“ in Ableton Live, die dafür wichtig sind:

  • Effekte (EQ, Compressor, Utility – aber auch: Amp, Saturator und Reverb)
  • Return-Spuren
  • Stereo-Panorama
  • Mid/Side-Processing
  • Volume
  • Automationen

Aber die Werkzeuge alleine machen noch keinen guten Mix! Deswegen lernst Du Strategien und Methoden kennen, die den Mixing-Prozess in überschaubare, logische Schritte unterteilen und verschiedene Konzepte, um die wichtigsten Elemente in deinem Track gut im Mix zu platzieren. Aber natürlich wollen wir auch das „Beiwerk“ (also Begleitungen und Sounds im Hintergrund) sinnvoll und unterstützend einbinden. Besonders spannend wird es, wenn wir Entscheidungen treffen müssen, um Frequenzen (und vielleicht auch musikalische Elemente…) in einzelnen Spuren zu reduzieren, damit sich verschiedene Sounds nicht gegenseitig behindern oder im Wege stehen. Für diesen Prozess benötigt man etwas Erfahrung und Zeit. Und das geht nur mit einer sehr kleinen Gruppe und auch nur, wenn wir regelmäßig zusammen an Deinem Track arbeiten.

Und so läuft das ab:

 

Du bekommst sechs Online-Live-Sessions:

19.08.2020 – 20:00 Uhr

02.09.2020 – 20:00 Uhr

16.09.2020 – 20:00 Uhr

30.09.2020 – 20:00 Uhr

21.10.2020 – 20:00 Uhr

04.11.2020 – 20:00 Uhr

Jede Session dauert planmäßig 90 Minuten. In den letzten Staffeln gab es aber oft so viel zu besprechen oder wir waren gerade so im „Flow“, dass bei einigen Sessions deutlich überzogen wurde. Denn jede Session ist erst dann vorbei, wenn es keine Fragen mehr gibt und jeder mit seinem Projekt oder Anliegen an der Reihe war. Bei Interesse stelle ich Dir auch gerne ein Video mit Auszügen aus der letzten Staffel zur Verfügung, damit Du Dir ein Bild machen kannst, wie es dort zugeht. Schreib mir dafür eine kurze Nachricht!

Solltest Du an einer Session nicht teilnehmen können, dann ist das kein Problem: Denn Du bekommst eine Video-Aufzeichnung jeder Session, durch die Du nichts verpasst und auch noch einmal alles nachschauen kannst.

Für die Zeit zwischen den Sessions bekommen alle Teilnehmer*innen kleine Aufgaben und Übungen – am Anfang der nächsten Session werden dann die Ergebnisse präsentiert und verglichen. Dieser Aspekt der Schulung ist immer extrem spannend, wenn man erfährt, auf welche Ideen und Lösungen die anderen Teilnehmer*innen gekommen sind und wie unterschiedlich die Resultate klingen! Aber keine Angst: Im Gegensatz zur Schule gibt es hier keinen Ärger, wenn man mal ohne Hausaufgaben zu einer Session kommt.

Außerdem wirst Du für die Dauer des Kurses Mitglied in der geheimen Facebook-Gruppe der „Schule der magischen Musik“. Hier findest Du nicht nur zusätzliche Informationen und Tipps, sondern kannst auch sehr leicht mit mir und den anderen Teilnehmer*innen in Kontakt treten, um z.B. eine Frage beantwortet zu bekommen oder Dich auszutauschen.

 

Themen und Inhalte:

  • Drei völlig verschiedene Strategien für das Mixing
  • Individuelles, professionelles Feedback zu Deinem Track und das Aufstellen eines „Mixing-Ziels“
  • Verwendung von Gruppenspuren und Sidechain-Techniken für das Mixing
  • Vorgefertigte und eigene Tastaturbefehle für ein flüssiges Arbeiten
  • Tipps und Tricks, um die verschiedenen Sound-Ebenen Deines Tracks überzeugend miteinander zu verbinden
  • Automationen einzeichnen, aufzeichnen und bearbeiten – unter besonderer Berücksichtigung der neuen Features von Live 10.1
  • Einbindung von externen Controllern (z.B. „Push“ und „APC 40“), sofern bei Dir vorhanden
  • Verschiedene Aufgaben und Übungen zum Vertiefen einzelner Aspekte
  • Mixing Phase 1: Audio-Effekte für Einzelspuren (EQ, Compressor)
  • Mixing Phase 2: Audio-Effekte für Räumlichkeit und Tiefenstaffelung (Reverb, Panorama und Return-Spuren)
  • Mixing Phase 3: Volume-Mix
  • Und natürlich: Deine Themen, Deine Fragen und Wünsche werden vor jeder Session von mir abgefragt und werden inhaltlich berücksichtigt!

 

Für wen ist dieser Kurs geeignet?

Für komplette Einsteiger*innen in die Welt von Live ist dieser Kurs nicht geeignet. Du solltest bereits eigene Tracks produziert und mindestens ein Jahr mit Ableton Live gearbeitet haben. Vielleicht bist Du aber auch schon seit einigen Jahren mit Live zugange – und willst Dir den „letzten Schliff“ bei einem Profi und „Ableton Certified Trainer“ holen, um mal zu sehen, welche Dinge ein Profi anders macht oder anders/effektiver angeht. Dann bist Du hier definitiv richtig! Also keine Sorge: Ich werde darauf achten, dass keine Aufgabe für Dich zu schwer (oder zu leicht) ist. Individuelle Betreuung ist der Schlüssel: Aus gutem Grund gibt es eine limitierte Teilnehmerzahl, damit ich ausreichend Ressourcen habe, um auf alle Bedürfnisse und Fragen umfassend eingehen zu können. Der Kurs ist für Teilnehmer*innen ab 18 Jahre.

 

Was benötige ich, um teilnehmen zu können?

Du brauchst einen Computer mit stabilem Internetanschluss. Eine Webcam ist nicht zwingend notwendig, wäre aber schön, damit wir uns auch sehen können! Ohne ein (eingebautes) Mikrofon wird es schwierig. Einfach gesagt: Ein funktionierender Computer, der nicht älter als 15 Jahre ist, sollte den Job erledigen können…

Die verwendete Webinar-Software ist kostenlos und kann zu Beginn der ersten Session mit wenigen Handgriffen heruntergeladen und installiert werden. Für die Verwendung der Webinar-Software erhält Du zusätzlich vorab ein kleines Info-Video von mir. Keine Sorge: Es ist kinderleicht!

Du solltest die Version 10 von Live benutzen – ob in der Intro-, Standard- oder Suite-Edition ist dabei nicht entscheidend. Hauptsache, es ist die 10er-Version.

 

Du bist noch unsicher, ob der Kurs für Dich richtig ist?

Ich berate Dich gerne: Stell mir deine Fragen und nutze dafür gerne das Kontakt-Formular auf dieser Website! Ich werde Dir den Kurs nur empfehlen, wenn ich mir sicher bin, dass er Dich weiterbringt. Sollte ich eine Alternative (z.B. Videotutorials oder Einzelunterricht) kennen, die Dir vielleicht mehr hilft als dieser Kurs – dann habe ich kein Problem damit, Dir dann lieber diese Alternative an´s Herz zu legen!

 

Kosten/Teilnahmegebühr:

Die Kursgebühr beträgt 280.-€ und ist vor Kursbeginn zu entrichten – nach vorheriger Absprache kann die Gebühr auch in drei Monatsraten von 93,30 € aufgeteilt werden. Die genauen Zahlungsmöglichkeiten erfährst Du nach der Anmeldung.

Treuebonus: Teilnehmer*innen aus den vorangegangenen Staffeln zahlen nur 230.-€!

 

Und so funktioniert die Bewerbung/Anmeldung:

Schicke mir Deine Bewerbung bis Montag, den  17.08.2020, an: contact@nils-hoffmann.com

Du kannst dafür alternativ auch das Kontakt-Formular auf dieser Website nutzen!

Ob Du einen Platz bekommen hast, erfährst Du dann einen Tag später am 18.08.2020.

 

Das sollte Deine Bewerbung beinhalten:

  • Dein vollständiger Name
  • eine .mp3 von einem Deiner fertigen Tracks (Du kannst natürlich auch einfach einen Link beifügen…)
  • eine .mp3 (oder Link) von deinem ungemixten Track, den wir in diesem Kurs gemeinsam bearbeiten werden – dieser sollte nicht länger als 4:30 Minuten sein!
  • Eine kurze Beschreibung Deines musikalischen Werdegangs und besonders, wie lange Du schon mit „Live“ arbeitest. Zwei bis drei Sätze dazu sind völlig ausreichend!
  • Gerne kannst Du mir auch schreiben, welche Aspekte des Mixing Dir Probleme bereiten oder Dich besonders interessieren.

 

Dozent:

Nils Hoffmann

Ableton Certified Trainer und staatlich geprüfter Musikpädagoge

Autor der umfangreichsten deutschsprachigen Lernkurs-Reihe zu Ableton Live („Hands on Ableton Live“) mit mehr als 150 Stunden Tutorials.

Autor des Buches „Ableton Live – von der Saat bis zur Ernte“

Dozent von Kursen in Hamburg, Havanna, Wien, Paris und San Diego.

 

Bonus:

Teilnehmer*innen der „Schule der magischen Musik“ erhalten 10% Rabatt auf Tutorials der Reihe „Hands on Ableton Live“ und bis zu 30% Rabatt für Ableton-Produkte!

Du hast noch Fragen? Dann schreib mir jetzt!

Du willst dabei sein?

Dann schicke mir jetzt eine Nachricht! Klicke dafür hier!

 


Und das sagen meine Schüler zu meinen Kursen:

„Ich kann den Kurs sehr empfehlen. Nils schafft eine tolle Atmosphäre in der sich Kreativität frei entfalten kann. Er hat wirklich auf jede Frage eine versierte Antwort und fördert die eigene Kreativität und Lösungsfindung. Die Möglichkeit, seine langjährige Erfahrung für Feedback zu den eigenen Tracks und Fortschritten zu nutzen, ist für Einsteiger wie mich Gold wert. Menschlich aus meiner Sicht eine Bereicherung. 5 von 5 Sternen.“

(David Falk)

„Dem David kann ich mich nur anschließen! Alle 2 Wochen Unterricht zuhause am eigenen Set zu haben , jede Frage sofort und unkompliziert beantwortet zu bekommen, ist ein echter Gewinn, den man nicht vergleichen kann mit dem Schauen von Tutorials . Zudem ist der Austausch mit den anderen Kursteilnehmern sehr bereichernd. Ich hoffe ja, lieber Nils, dass es auch einen „Advanced“ Kurs gibt. Da möchte ich schon gleich auf die Liste gesetzt werden!“

(Mario Spacer)

„Bei Nils Hoffmann ist man durch die beispiellose Kombination aus Know-How zu sowohl Ableton als auch jahrzehntelange Erfahrung in Bereichen wie Gitarre, Klavier, Arrangement usw. bestens aufgehoben. Man bekommt alles zugänglich und anschaulich vermittelt und hat mit Nils zusätzlich einen sehr sympathischen und fähigen Lehrer, bei dem man schnell vergisst, dass das was man gerade tut, eigentlich als lernen bezeichnet wird.“

 (Áramis Moreno)

„Nils ist ein Fuchs!“

 (Heiko Schulz)

Neue Single: „Schnäppchenjäger“

„Insight“. Geiler, englischer Begriff. Kannst Du eigentlich nicht übersetzen, ohne eine Horde an deutschen Worten zu bemühen: „Die Karten auf den Tisch legen“. Wenn es um die feinen, sprachlichen Unterschiede geht, empfehle ich „Die schreckliche deutsche Sprache“ von Mark Twain. Muss man gelesen haben. Ohne wenn und aber. Without a doubt.

Nee. Ich bleibe lieber beim Englischen. Und erlaube eine(n) „Insight“ zu diesem Song. Denn es kam so: Vor weit mehr als zehn Jahren hab ich einen Track gebaut. Der war grauenhaft, lag aber immer noch auf meiner Festplatte rum und glotzte mich an. Ich krieg es einfach nicht über´s Herz, sowas zu löschen. Ist ja wie das Herausreissen einer Seite aus dem Tagebuch. Geht nicht. Aber gegen eine Weiterentwicklung spricht ja nichts, oder?

Also aufmachen das Projekt. Kann weg. Kann weg, kann weg. Am Ende noch zwei Spuren übrig. Jetzt, was machst Du damit? Ach…ein „richtiger“ Track wird das ja eh nicht – da kannst Du die Basis ja auch dafür verwenden, um neue Software/Plug-Ins zu testen. Einfach mal so. Hoppla! Geil.

Diese Nummer wird ein Experiment. Ganz offensichtlich. Keiner wird das je hören. Also kann ich ja mal ein paar Sachen ausprobieren, die eigentlich „verboten“ sind. Oder zumindest verpönt: Drei Basslines übereinander. Zwei gegenläufige Kicks. Ein paar Vocals ohne „Hook“ – nur, um ein paar neue Vocoder-Tricks zu testen. Vocoder-Tricks? Wer nichts mit Musikproduktion zu tun hat, weiß nicht, wovon ich rede. Es geht um Effekte auf der Stimme. Aber das ist nicht entscheidend. Denn ich will auf was anderes hinaus:

Ich habe nicht nachgedacht. Einfach nur gemacht. Alle Regeln missachtet. Und heraus kam dieser Song. Der so klingt, als habe da jemand sich an Popmusik versucht. Ohne dabei Popmusik zu machen. Und das Ding wandert jetzt auf meine Festplatte. Und in spätestens zehn Jahren werde ich denken: „Was für ein grauenhafter Song!“. Und dann werde ich 57 von 59 Spuren löschen. Um damit dann neue Effekte zu testen. Und es wird wieder was entstehen.

Für mich zählt gerade gar nicht das Ergebnis, sondern der kreative Prozess, der dahin geführt hat.

Im Ergebnis gibt es noch eine textliche oder musikalische „Unwucht“? So what? Dann bleibt der Pinselstrich eben sichtbar.

„Gezielt“ hätte ich so eine Nummer nicht bauen können. Und das gibt mir zu denken.

Wer genau hinhört, wird in der Musik einige unerhörte Audio-Effekte finden. Nicht genug, um ein Patent darauf anzumelden. Aber für mich klangliches Neuland. Andererseits, wenn keine aktiven Kontrollmechanismen gerade greifen, lassen sich trotzdem (oder gerade deswegen) deutliche Einflüsse heraushören, die mich in den letzten Jahren beeindruckt haben. Eine Fuzz-verzerrte-Gitarre mit Harmonizer konnte ich gerade noch verhindern! Ich fand es sehr erstaunlich zu beobachten, welche Entscheidungen das Vorbewusstsein trifft. Wenn es um die Kick geht: Reines Bauchgefühl. Arrangement? Reine Gefühlssache. Und das Arrangement ist schon speziell.

Long story short: Nix geplant. Das kam dabei heraus.

Und jetzt, für alle Nerds, die noch mehr erfahren möchten:

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.22.02

So sieht das Projekt aus.

Lustiges Detail: Ich bastel an der Nummer rum. Nachmittags. Meine Tochter im gleichen Raum. Mit ihren Freundinnen. Turbulent. Mir fehlt noch an einer Stelle eine gute Idee. Im „Funkloch“-Teil. Also alle Kinder vor`s Mikro: Und „Off- line!“-Rufen.

IMG_9129

Auch wenn Live-aufgenommene Gitarren hier nur im „Funkloch“-Teil zum Einsatz kamen: Das Zeug liegt bei mir am Boden rum, wenn ich Gitarren aufnehme. Und das hilft schon. Besonders der Kemper-Amp – der verschiedene Verstärker simulieren kann.

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.25.19

„Tantra“ war der Ausgangspunkt. Ein Effekt, den ich auf den verbliebenen zwei Spuren des Original-Projekts getestet habe.

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.21.12

Wie oben zu sehen: Eine Vocoder-Spur. Aber mit speziellen Settings. Dadurch wird der Effekt nur jede 1/16-Note hörbar. Und dann auch nur für 24% der Länge einer 1/16-Note – also sehr subtil!

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.23.05

„DearVR Pro“ sorgt für die seltsamen Stereo-Effekte am Anfang. Spannendes Teil! Ich verstehe nicht genau, was es macht. Aber es macht was – läßt mich glauben, ich hätte keine Kopfhörer auf – wenn ich mit Kopfhörern Musik höre. Faszinierend.

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.23.54

Die Effekte auf dem Gesang – hier habe ich vor allem die MaxForLive-Effekte „Autotuna“ und „Poly Vocoder“ ausprobiert.

Bildschirmfoto 2020-07-04 um 00.24.30

Und diese Effekte schließen sich dann an – auf den Gesangsspuren.

IMG_9019

So sah mein Arbeitsplatz bei der Aufnahme aus. Text immer noch auf Papier – und nicht digital. Und die Uhrzeit: 09:21 Uhr morgens. Vor zehn Jahren hätte ich Dir noch einen Vogel gezeigt. Aber inzwischen sind mir die Stunden von 9 – 15 Uhr fast die liebsten.

Zwischen 23 Uhr und 01:00 Uhr für mich in der Regel auch immer produktiv. Zum Musik machen – oder, wie heute, zum Blog-Schreiben.

Bücher über Musik

IMG_8741

Bücher über Musik sind natürlich genauso spannend wie Kochbücher: Bei dem einen hört Du nichts. Beim anderen riechst und schmeckst Du nichts. Eigentlich also zum Scheitern verurteilt. Aber dann gibt es da natürlich verschiedene Ansätze, warum es doch funktioniert. Noten zum Beispiel. Da hörst Du nichts. Kannst aber trotzdem was  lernen. Manchmal lernt man was über die Musiker*innen. Deren Haltung. Den Kontext. Also vielleicht doch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und: Einige Musiker*innen haben ganz überraschende Wege gefunden, über Musik zu schreiben. Andere nicht. Was war ich von der Bruce Springsteen-Autobiographie enttäuscht. Andere schreiben über sich und ihre Musik – ohne sich anscheinend im Klaren darüber zu sein, was sie da gerade preisgeben. Bestes Beispiel, aber nicht im Bild, weil nur ausgeliehen, „Miles Davis – die Autobiographie“. Ein Offenbarungseid in Sachen „Drogen“. Äußert bizarr zu lesen: Man bekommt den Eindruck, ein musikalisches Genie hat einen ausgeprägten, „blinden Fleck“ in seinem Blick auf sich und die Welt. Das ich diese Lektüre nicht bereue, mag daran liegen, dass ich es mit einem Mojito in der Hand in Kuba verschlungen habe. Und im vorangegangenen Satz kann man schon mindestens zwei meiner eigenen blinden Flecke entdecken, wenn man mich etwas besser kennt.

Manche schreiben drauflos. Meistens chronologisch. Nach der zwanzigsten Biographie, die meist mit dem Elternhaus beginnt, war ich schon von diesem Ansatz extrem genervt. Schön, wenn manche Autor*innen sich Mühe geben, dieses Muster zu durchbrechen oder aufzulockern. Das „Beastie Boys Buch“ zuletzt wirklich erfrischend! Unbeschreiblich – oder würde hier zumindest den Rahmen sprengen. Sollte Dir das Buch irgendwo über den Weg kaufen: Blättere es durch und lasse deine Augen über die 571 Seiten schweifen – Du wirst sofort sehen, dass dieses Buch verdammt „bunt“ ist! Anderes Beispiel: Die Sachen von Glenn Gould. Glenn Gould interviewt Glenn Gould über – Glenn Gould. Da wird schnell klar: Der Typ hat sich ein paar Gedanken gemacht, was das Reden und Schreiben über Musik leisten kann – und was nicht.

1 Kopie

Manchmal geht es eigentlich weniger um Musik – sondern um einen Lifestyle: „Life“ von Keith Richards. Manchmal um das Mindset beim Musizieren, Produzieren und Mixen. Gelegentlich um sehr spezielle Aspekte: „klauen“, „Sampeln“ oder „Wie gestalte ich einen Schluß?“. „Mixing with you mind“ hat mir einige Augen geöffnet. Gibt es leider nur noch antiquarisch. Andere Bücher empfand ich als totale Flops. Oder sie waren für mich zum Zeitpunkt des Lesens nicht relevant. Zu spät oder zu früh. Aber grundsätzlich sind zwei von drei Büchern für mich durchaus hilfreich. Keine schlechte Quote! Das liegt aber auch daran, dass ich viele Bücher vor allem deswegen lese, weil sie mir von guten Freunden und Bekannten empfohlen wurden. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bedanken bei Ray, Paule, Gavin, Marleen und Marc – weil ich von ihnen so regelmäßig mit neuem Lesestoff versorgt werde.

Sorry, Erik, deine Buchtipps sind grauenhaft!

 

1 Kopie 2

Die erste Musik

Die erste Musik, an die ich mich erinnern kann: „Der Mond ist aufgegangen“. Dazu schwebend das Gesicht meines Vaters über meinem Kinderbett.  Seine Stimme bei manchen Noten brüchig, manche Tonhöhen eher zu erahnen als zu hören. Ich war da höchstens drei Jahre alt. Trotzdem erinnere ich mich noch gut an den Klang der Melodie und das damit verbundene Gefühl.

Etwas später: Je nach Windrichtung ein regelmäßiges „Bum-Bum-Bum-Bum“. Das Schützenfest, vier Kilometer entfernt. Wie kann ein „Bum“ so laut sein, dass es vier Kilometer entfernt noch zu hören ist?! Und warum ist da keine Melodie? Was finden Leute nur an „Bum-Bum-Bum-Bum“ gut, dass sie es den ganzen Abend lang hören wollen?

Diese beiden Erfahrungen sind mein Einstieg in die Extreme der Musik gewesen: Laut und leise. Melodie und Rhythmus.

Mein Cousin in Stuttgart ist viele Jahre älter. Er hatte eine beeindruckende Plattensammlung! Wenn wir dort zu Besuch waren, versank ich in in einer Traumwelt: Klänge, Cover und Kassetten. TDK-SA-90. Ich war sechs, sieben, acht. Die „Doors“. „Pink Floyd“ und die „Beastie Boys“. Der „Boss“. Kate Bush. Zu Hause im Radio lief nur „Nena“ und „Trio“. Auch schön. Aber irgendwie anders als „The Cure“. Meine erste Begegnung mit Robert Smith: Das Cover von „Starring at the sea“. Ein sehr alter Mann auf dem Cover. Das mußte wohl der Sänger sein. Falsch gedacht.

R-221524-1262045066

Frühe musikalische Prägungen scheinen wichtig zu sein. Manchmal dachte ich einige Ecken weiter: Die frühe Steinzeit. Was gab es da? Leise: Das Einschlaflied. Ein säuselndes Werben und Balzen. Klagen und wimmern. Melodien.

Laut: Stammestänze. Tiefes Leid. Ausgelassenes Spiel. Kriegsgeheul. Lieder, die die monotone Arbeit erträglich machen und wiederkehrende Bewegungen in Rhythmus übersetzen.

Beziehen heutige Songs ihre Wirkung immer noch aus dieser evolutionär-tief-sitzenden Entstehung und Entwicklung?

Die „Doors“ haben sich immer wieder auf „alte“ Aspekte bezogen: Der Schamane. Dyonisos. Mythen, Natur und Zauberei. Alles klar. Völlig nachvollziehbar. Aber wie passen „The Cure“ und „Trio“ in dieses Bild?! Ist „The Cure“ nur eine Variante des Wimmerns?! Wie passt dann „Hot hot hot“ oder „The walk“ in diese Theorie? Oder die Band „Trio“? Welche Funktion hätten deren Lieder in der Steinzeit gehabt? „Turaluralu“ ein Wiegenlied. Aber „Da da da“?

Es wird oft gesagt, die Menschen wüssten noch ganz genau, wo sie waren, als Kennedy erschossen wurde oder sie von den Attentaten am elften September zuerst hörten. Ich weiß noch genau, wie ich zum ersten Mal „Captan Future“ sah und dabei die Musik von Christian Brun hörte. So klang für mich die Zukunft. Auch an die ersten Male „Dark Side of the moon“ und „Misplached Childhood“ erinnere ich mich gut. Es war früher Nachmittag und die Sonne schien in unser Wohnzimmer, als ich zum ersten Mal MTV einschaltete und dort mit offenem Mund das Video von „Money for nothing“ sah.

Und auch wenn es dann bereits einige Jahre später war: Ich weiß noch, wo ich mich befand, als ich das erste Mal „Bombtrack“ hörte. Oder „Unfinished sympathy“ und „Glory Box“. „Bullet with butterfly wings“. „Deck the house“. Vielleicht ist es zu weit gegriffen, für diese Lieder Vorbilder und Muster aus der Steinzeit zu suchen. Gewiss gehören diese Momente aber zu meiner eigenen, persönlichen Steinzeit, auf die ich mich mit meiner Musik, bewusst und unbewusst, immer wieder beziehe.

Was wurde aus MySpace?

Bildschirmfoto 2020-04-03 um 09.48.22 (ca. 2008)

Was ist eigentlich aus meinem MySpace-Account geworden?

Für die jüngeren Leser*innen: In der Frühzeit des Internets war MySpace für einige Jahre DAS Ding, um eigene Musik hochzuladen und sich mit Freunden zu verbinden. Lange, bevor es Facebook, WhatsApp oder Spotify gab. Auf jedem Flyer von Clubs und Partys waren Links zu irgendwelchen MySpace-Profilen zu finden. „Du bist nicht bei MySpace?!!“ – den Satz kennt man immer noch, nur mit einem anderen Wort am Schluß. Und dann, ich erinnere mich noch sehr gut, hörte quasi von einem auf den anderen Tag, überall dieses Wort: „Facebook!“. Jeder sprach darüber. Neue Sachen sind toll, finde ich auch. Smartphones, Netflix, Kaffeevollautomaten. Aber übersieht man leider oft, was man durch neue Sachen verliert. Telefonzellen, Werbeunterbrechungen und fehlende Filtertüten. Ok, schlechtes Beispiel. Obwohl: Eigentlich gutes Beispiel, denn bei MySpace ist es so ähnlich. Eben noch die heißeste Seite im Netz – und dann der Absturz ins Bodenlose…

Bildschirmfoto 2020-04-03 um 09.49.58 (ca. 2011)

Im November 2018 lag „MySpace“ nur noch auf Rang 4.392 der meistbesuchten Internetseiten. Im März 2019 wurde bekannt, dass MySpace alle Fotos, Videos und Audiodateien verloren hat, die in den Jahren 2003 bis 2016 hochgeladen wurden. Ursache war nach eigenen Angaben ein missglückter Serverumzug. Wegen der Sicherheitslücken und permanenten technischen Problemen wurde MySpace vom Magazin „PCWorld“ im September 2006 auf Platz 1 der 25 schlechtesten Internetseiten gesetzt.

Und heute habe ich mich tatsächlich mal wieder in meinen alten Account eingeloggt.

Ich kenne keine Plattform, bei der ein „Delete Profile“-Button leichter zu finden ist. Er ist einfach überall und auf jeder Unterseite prominent platziert. Warum nur?

Die Seite ist heutzutage grauenhaft. Stell Dir vor, Du triffst einen alten Schulfreund wieder, und er ist von diversen Unfällen entstellt und Du erkennst ihn kaum wieder. Er ist zudem betrunken und trägt eine Perücke. Speichel läuft aus seinen Mundwinkeln. Er spricht einen dir völlig unverständlichen Dialekt. Dem Geruch nach zu urteilen hat er sich seit Tagen nicht gewaschen. DAS ist MySpace im Jahr 2020.

Ich habe daraufhin mein Profil aktualisiert.

https://myspace.com/nilshoffmann

Bildschirmfoto 2020-04-03 um 10.07.15

 

 Page 1 of 6  1  2  3  4  5 » ...  Last »